OP Check |
Operationszeit: 5-10 Minuten |
Krankenhausaufenthalt: Nein, in der Regel ambulant |
Offene Wunde: Ja |
Arbeitsunfähigkeit: 1 Woche |
Vollnarkose: Ja |
Leistung der gesetzlichen Krankenkassen: Nein |
Bei der schonenden Lasertherapie wird die Fissur mittels gezielt abgegebener Hitze besonders präzise verödet.
Die Eindringtiefe und Schädigung des inneren Schließmuskels ist sehr gering, was zu deutlich weniger Schmerzen in der Heulungsphase führt.
Die Vorteile
Bei der klassischen Analfissur besteht eine tiefere Wunde (Ulkus) mit den sogenannten Sekundärausbildungen wie der Vorpostenfalte (Mariske) und der hypertrophen Analpapille im Inneren.
Diese Stukturen müssen für eine neue und feste Wundheilung entfernt werden. Bisher ist dieses nur durch eine Ausschneidung möglich, die die benachbarten Strukturen aufgrund der Eindringtiefe schädigt, was zu vermehrten schmerzen führt.
Bei der Lasertherapie wird die Fissur mit dem Diodenlaser bestrahlt und aufgrund der exakten Einstellung präzise entfernt. Der Schließmuskel wird dabei optimal geschont und damit das Risiko einer Inkontinenz im Vergleich zu herkömmlichen Methoden auf ein Minimum reduziert.
Wegen der geringen Eindringtiefe des Lichtstrahls ist eine Lasertherapie zumeist schmerzarm und belastet den Körper nur gering. Aufgrund der präzisen Arbeitsweise, entstehen keine größeren und tieferen Wunden. Die Fissur kann schneller und sicherer verheilen
Wichtig: Die Lasertherapie ist leider noch keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Wie können dieses Operationsverfahren daher aktuell nur als Selbstzahlerleistung anbieten.
Gerne können Sie uns für einen Kostenvoranschlag ansprechen.
Privat versicherte Patienten müssen bitte mit Ihrer Krankenkasse vor der Operation die Kostenübernahme klären.
Wie bei der klassischen Analfissur-Operation mit Ausschneidung kann auch bei der Lasertherapie die unterstützende Wirkung von Botox eingesetzt werden, um einen optimalen Effekt in der Wundheilung zu erzielen.
Das Botulinumtoxin A ist ein starkes Nervengift welches als der Verursacher des Botulismus gilt.
Das Gift hemmt die Erregungsübertragung von den Nervenzellen zum Muskel, wodurch die Muskelkraft je nach Dosierung des Giftes schwächer wird oder für einen bestimmten Bereich ganz ausfällt.
Mittlerweile wird Botox für verschiedene Bereiche in der Medizin eingesetzt. Hauptsächlich in der ästhetischen Medizin, wo z.B. die feine Gesichtsmuskulatur teilweise gelähmt wird und dadurch sich die Haut glättet und die Falten verschwinden. Bekannt ist auch die Behandlung von Achseln oder Händen, um die Schweißbildung zu reduzieren.
Bei allen Therapien ist jedoch zu bedenken, dass das Botox nach mehreren Monaten vom Körper abgebaut wird und die Wirkung nachlässt. Daher sind halbjährliche Therapien in der ästhetischen Medizin üblich.
Bei der Analfissur verhält es sich etwas anders, der therapeutische Effekt ist jedoch ähnlich. Patienten mit einer chronischen, also länger bestehenden Analfissur, haben in der Regel einen höheren Muskeldruck im inneren Schließmuskel. Dieser führt zu einer Mangeldurchblutung und nachfolgender Wundheilungsstörung.
Durch die Botulinumtoxin Injektion wird ein geringer Teil des Schließmuskels für 4-6 Monate ruhiger gestellt, wodurch die Wunde aufgrund der verbesserten Durchblutung in Ruhe und schmerzarm heilen kann.
Nach drei Tagen beginnt das Botox zu wirken und bei 75% der Patienten kommt es innerhalb der ersten Woche zu einer deutlichen Verbesserung der Schmerzsymtomatik. Die Abteilungsrate nach einer therapeutischen Sitzung ist laut Literatur ungefähr bei 80%, nach unserer eigenen Erfahrung eher über 90%. Eine Wiederholung der Injektion ist hierbei nicht erforderlich.
Was ist danach zu beachten?
Die Wirkung setzt in der Regel nach wenigen Tagen ein und die maximale Muskellähmung erscheint nach 4-7 Tagen. Nach 4-6 Monaten wird die Wirkung der Lähmung immer weniger und es tritt eine komplette Wiederherstellung der Muskeltätigkeit ein.
Nebenwirkungen wie Blutungen, Blutergüsse und Infektionen sind sehr selten. Die einzig unerwünschte Nebenwirkung ist die anale Inkontinenz, also die Schwäche abgehende Winde und Stuhl zu halten. Die Gefahr der (zeitlich begrenzten) geringen Inkontinenz ist erhöht bei einem schwachen Muskeldruck und bei Frauen im höheren Alter und nach mehreren Entbindungen.
Wenn aber eine Inkontinenz auftritt, ist die Rate unter 5% und hält zeitlich ungefähr 2 Wochen an. Hauptsächlich besteht die Symptomatik in ungewollt abgehenden Winden und Stuhlschmieren. Das Patienten Ihren Stuhl nicht halten können, kommt bei der üblichen Dosierung nicht vor.
Wichtig: Es handelt sich hierbei um eine sog. "off label" Therapie. Botox ist daher nicht als offizielles Medikament bei der Behandlung der Analfissur zugelassen und daher auch keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Es handelt sich um eine IGeL-Leistung, die wir meistens während einer Operation in Narkose anwenden. Es kann aber auch als Alternative zur Diltiazem Salbe angewandt werden. Allerdings ist nicht jeder Patient für diese Therapieform geeignet.
Privatversicherte Patienten sollten bitte vor einer Operation mit Ihrer Versicherung die Kostenübernahme klären. Komplikationen oder größere Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten.
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