Die Indikation zu einem operativen Eingriff ist gegeben, wenn die konservativen Methoden wie Verödung und Gummibandligatur im Stadium 1-3 nicht zu einem gewünschten Therapieerfolg führen, oder ein Stadium 3 bis 4 vorliegt. Die Wahl der Operationsmethode ist dabei von dem Befund abhängig.
Dieses Verfahren ist besonders schonend und schmerzarm. Zuerst werden hierbei die Blutgefäße unterbunden, die die Hämorrhoidenknoten mit Blut versorgen. Idealerweise erfolgt die Indentifikation der Blutgefäße mit der Ultraschallsonde. HAL = Hämorrhoiden Arterien Ligatur.
Danach erfolgt die Raffung der Hämorrhoiden mittels einer speziellen Raffnaht. Dadurch wird die ausgestülpte Analschleimhaut wieder angehoben und im Analkanal festgenäht. RAR = Recto Anal Repair. Dieses Verfahren empfiehlt sich bei Hämorrhoiden 2-3 Grades, die noch gut beweglich sind. Nachteil des schonenden Verfahrens ist eine größere Rückfallquote.
Operationszeit: 30-40 Minuten
Krankenhausaufenthalt: 1 Tag, ambulant bei kleineren Befunden oder einzelnen Hämorrhoiden
Arbeitsunfähigkeit: ca 1-2 Wochen
Vollnarkose: ja
Hierbei handelt es sich um ein neues Therapieverfahren der Radiofrequenzablation, welches gut ambulant durchgeführt werden kann und im Gegensatz zu den anderen Verfahren sehr schmerzarm ist. In den meisten Fällen werden unter einer lokalen Betäubung (der Patient ist dabei wach) die Hämorrhoidenpolster 2-3 Grades mit einer Hitzesonde verkocht (Thermoablation).
Das Verfahren ist bereits u.a. aus der Venenchirurgie etabliert und ein fester Bestandteil der schmerzarmen Therapiemöglichkeiten. Ausserdem ist das Verfahren sehr sicher und es führt zu einem sofortigen Verschwinden der Beschwerden. Der Eingriff dauert maximal nur 10 Minuten und die Patienten können nach einer kurzen Überwachungsphase auf Nachblutungen nach Hause gehen. Danach gibt es keine Einschränkungen im Alltag. Das Wort RAFAELO steht übrigens nicht für eine Praline, sondern für "Radio Frequency Treatment of Haemorrhoids under Local Anaesthesia". Nicht durchgeführt werden kann die Operation bei Patienten mit:
Operationszeit: 10-15 Minuten
Krankenhausaufenthalt: nein, ambulant in Lokalanästhesie und Narkose bei TK und BKK möglich
Arbeitsunfähigkeit: ca 1 Woche
Vollnarkose: nein
Wir haben mit diesem Verfahren eine überregionale Expertise
Dieses FiLac Verfahren ist sicher und schmerzarm. Im Gegensatz zu dem Rafaelo Verfahren ist es jedoch nur in Narkose anzuwenden, da die Lasersonde neben den Hämorrhoiden eingeführt wird. Von Vorteil ist, dass mehrere Knoten sicher zu therapieren sind. Der Eingriff dauert ca 10 Minuten und kann gut ambulant erfolgen. Allerdings übernehmen nur wenige Krankenkassen die Kosten für eine ambulante Operation. Fraglich ist bei diesem Verfahren der Erfolg (Rezidiv) nach mehreren Jahren, da es hier keine sicheren Studien gibt. Eine Wiederholung der Therapie ist jedoch jederzeit möglich.
Operationszeit: 8-15 Minuten
Krankenhausaufenthalt: 1-2Tage, bei TK und BKK ambulante Therapie möglich
Arbeitsunfähigkeit: ca 1-2 Wochen
Vollnarkose: ja
Wir haben mit diesem Verfahren eine überregionale Expertise
Milligan-Morgan: Bewährte Operation mit verschiedenen Untertypen. Gemeinsam ist hierbei die komplette Entfernung des Hämorrhoidenknotens mit den äußeren Hautfalten (Marisken). Die Wunde verbleibt in der Regel offen und heilt in den folgenden 2-6 Wochen zu.
Da es sich um eine offene Wundheilung handelt, wird in den ersten Wochen verstärkt ein Wundsekret abgegeben. Die Schmerzintensität ist sehr unterschiedlich und hängt von dem Ausmaß der Operation ab, ist der deutlich höher als bei den Minimal Invasiven Behandlungen. Verwendet wird diese Operation bei einzelnen Hämorrhoiden 3-4 Grades (diese können auch ambulant operiert werden) oder bei einem kompletten Analprolaps (Grad 4).
Operationszeit: 5-20 Minuten
Krankenhausaufenthalt: bei 1 Koten ambulant, sonst stationär
Arbeitsunfähigkeit: ca 1-4 Wochen
Vollnarkose: ja
Dieses Verfahren wird auch Stapler-Hämorrhoidopexie genannt. Die Hämorrhoidenknoten werden hierbei gerafft und eine größere Schleimhautmanschette mit dem Klammernahtgerät abgetragen. Dadurch werden die Hämorrhoiden wieder an ihre ursprüngliche Position gezogen. Vorteil ist ein Erhalten der Hämorrhoidenpolster, die für die Feinkontinenz wichtig sind.
Nachteil ist die erhöhte Blutungsgefahr aus der Klammernahtreihe und eine mögliche Engstelle in diesem Bereich. Der Eingriff sollte daher ausschließlich stationär wegen der Nachblutungsgefahr erfolgen.
Diese Therapieform ist besonders bei Ausstülpungen (Anodermprolaps) geeignet, da das Gewebe wieder in den Analkanal gezogen wird (Raffung).
Operationszeit: 15-40 Minuten
Krankenhausaufenthalt: 1-4 Tage, nicht ambulant
Arbeitsunfähigkeit: ca 1-4 Wochen
Vollnarkose: ja
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